Ausflugsziele

Höge ås

Höge ås, auf deutsch hoher Hügel, liegt östlich des Dorfes Övetorp und ist ein schönes aber selten besuchtes Ausflugsziel im Mittlandswald. Hier finden Sie schöne Wiesen und einige von Ölands ältesten und schönsten Haselstrauchwäldern mit etlichen Birken und hohen Eichen. In den sonnigen Lichtungen fühlen sich viele Insekten wohl, vor allem Schmetterlinge. Aber auch viele Vögel leben hier, unter anderem Tannenhäher, Drosseln und andere Singvögel. Das Gebiet ist ausserdem für seine grosse Vielfalt an seltenen Pilzen bekannt.

Auch aus geologischer Sicht ist das Gebiet interessant, da dieser Hügel einer von Ölands wenigen Wallbergen ist. Dieser Wallberg zieht sich quer über fast die gesamte Insel, von Glömminge im Westen bis nach Norra Möckleby im Osten. Oben auf dem Berg liegt ein sehr alter Weg, der früher die Dörfer Övetorp und Holmetorp med Norra Möckleby und anderen östlich gelegenen Dörfern verband.

Wenn man zu dem Hügel kommen möchte, nimmt man am besten einen der bis heute erhaltenen alten Wege von Övetorp oder von Jordtorpslund. Ein besonderes Erlebnis ist es, der alten Dorfstrasse durch Övetorp zu folgen, vorbei an alten Scheunen und dann auf den alten von Steinmauern umgebenen Wegen weiter nach Osten zu laufen. Sie können auch mit dem Rad hier fahren, allerdings nur die ersten paar Kilometer.

Gråborg

Gråborg ist Ölands grösste Burgruine. Gebaut wurde Gråborg vermutlich 300 n. Chr. als Befestigungsanlage für die in der Gegend ansässigen Menschen. Seitdem wurde die Burg über tausend Jahre lang immer wieder unterschiedlich genutzt. Die Kapelle neben der Burg wurde vermutlich von Kaufleuten gebaut, die den Handelsplatz in Gråborg kontrollierten. Wahrscheinlich fungierte die Burg zu dieser Zeit als Marktplatz.

Wenn man in der Gegend rund um Gråborg spazieren geht, kan man die schönste Landschaft erleben, die Schweden zu bieten hat: die Laubwiesen.

In dem Dorf Borg werden die Wiesen bis heute so bewirtschaftet, wie es in der schwedischen Landwirtschaft seit der Eisenzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich war. Das Gras und die Kräuter der Wiesen werden mit der Sense geschlagen. Das Heu wird dann eingesammelt und getrocknet, um dann im Winter an die Bauernhoftiere verfüttert zu werden. Auf den Wiesen rund um Borg findet man unter anderem Haselsträucher, Birken, Eschen und Mehlbeeren. Das Laub der Bäume wurde früher ebenfalls als Viehfutter genutzt.

Im Mai und im Juni ist die Blumenpracht auf den Laubwiesen rund um Borg wohl am grössten. Die alten Wiesen verwandeln sich dann zu Blumenwiesen. 153 unterschiedliche blühende Gewächse hat man hier gefunden! Anfang Juli, wenn die meisten Blumen abgeblüht haben, werden die Wiesen dann gemäht. Ein Teil der alten Wiesen wird von den Mitgliedern in Algutsrums Heimatkundeverein mit der Sense geschlagen.

Die Gegend rund um Borg ist sehr abwechslungsreich. Ausser der Wiesen findet man hier Weiden, Sümpfe, Laubwald und Heidelandschaft. Dieses schöne Stück Öland zu sehen ist eine Wanderung wirklich wert.

Das Dorf Borg besteht aus zwei Höfen, die von der Königlichen Schwedischen Akademie für Literatur, Geschichte und Altertümer betrieben werden mit dem Ziel, ein Stück schwedische Landwirtschaftstradition zu bewahren.

Borgkungen

Am Rande des Dorfes Övetorp, in einem schönen aber versteckt gelegenen Teil des Mittlandwaldes, liegen ein paar alte Steinhügelgräber. Ein bis zwei davon sollen angeblich das Grab des mächtigen Herrschers über Gråborg sein, Bogislav oder Bugislav genannt. Die Erzählungen um Bogislav gibt es in verschiedenen Varianten. In vorhistorischer Zeit kämpften einige Könige miteinander um die Vorherrschaft über Öland. Jeder von ihnen hatte eine Burg. Gråborg wurde von König Graubein Alije gebaut, und in seinem Heer kämpfte ein Mann namens Bogislav. Der Kampf zwischen den Königen war hart, aber schliesslich besiegte König Alije den Häuptling Ysmer, dem Ismantorps Borg gehörte. Nach dem Tod von Graubein Alije übernahm Bogislav Gråborg und wurde von allen Häuptlingen der Insel akzeptiert. Nach seinem Tod wurde er angeblich an dem besagten Ort begraben. Nach anderen Erzählungen liegt sein Grab aber einen Kilometer weiter westlich in einem anderen Steinhügelgrab.
Das spannende an diesen Erzählungen ist, dass sie uns vielleicht Aufschluss geben können über die Namensgebung der beiden grössten Burgen auf Öland. Ismanstorps Burg könnte ihren namen von ”Ysmersborg” bekommen haben. Und warum sollte Gråborg, die graue Burg, nicht ihren Namen nach König Graubein bekommen haben?

Das Steinhügelgrab liegt in einem Gebiet, das bekannt ist für seine vielen vorzeitlichen Funde. Hier findet man viele Hausreste und andere Såuren von Dörfern aus der frühen Eisenzeit. Ein kleiner Bach läuft durch dsa gebiet nach Lindsmossen ein Stück weiter östlich.

Das Grab kan man über die alten Wege von Jordtorp oder Övetorp erreichen, allerdings nur, wenn man sich dort gut auskennt.

Algutsrum

Algutsrums Kirche thront seit fast tausend Jahren auf einem der höchsten Punkte der Insel, 48 Meter über dem Meer. Die erste Steinkirche wurde hier schon 1100 n. Chr. gebaut. Wie viele andere Kirchen auf Öland wurde die Kirche bald zu klein, als die Inselbevölkerung zunahm, so dass die Kirche mehrere Male gründlich umgebaut wurde, zuletzt 1864, als der neue Turm gebaut wurde.
Aber nicht nur die Kirche ist ein Beweis dafür, dass Algutsrum seit vielen Jahrhunderten ein Treffpunkt für die Menschen der umliegenden Gebiete gewesen ist. Die zwei Reihen roter Marktstände auf dem Marktplatz in Algutsrum neben der Kirche zeigen, dass Algutsrum ein alter Marktplatz ist. Vor allem Pferde wurden hier seit 1780 verkauft.

Noch ältere Marktplätze in direkter Umgebung hat es allerdings gegeben. Einer der absolut ältesten ist wohl der Knutmässomarkt in Färjestaden, den es seit dem 16. Jahrhundert gab. Heute geht man davon aus, dass dieser Marktplatz seine Funktion von dem Marktplatz in Gråborg übernommen hatte und dass Gråborg während des Mittelalters einer der wichtigsten Handelsplätze Ölands war. Gemeinsam haben Gråborg und Algutsrum also eine tausendjährige Markttradition. Der Knutmässomarkt fand jährlich im Juli statt und richtete sich damit nach den Bedürfnissen der Landwirtschaft, denn zwischen dem Heuschlagen und dem Heu einholen hatten die Bauern Zeit. Der heutige Sommermarkt in Algutsrum hält sich ebenfalls an diese Tradition und findet jährlich am ersten Freitag im Juli statt. Seit 1840 findet ausserdem im Oktober jährlich ein Herbstmarkt statt.

Jordtorpsåsen

Jordtorpsåsen ist ein alter Kies- und Steinwall und liegt sechs bis acht Meter höher als seine direkte Umgebung. Seine Zusammensetzung sowie Ölands trockenes Klima sorgen dafür, dass die Oberfläche des Walles im Sommer austrocknet. Das führt zu einer sogenannten Trockenwiese, einem öländischen Phänomen. Nur Pflanzen, die Trockenheit ertragen können, wachsen hier. Dazu gehören Mehlbeeren, die sogar ganz oben auf dem Wall wachsen können sowie Hagebutten, Schlehdorn und Wacholder ein wenig weiter unten auf dem Wall. Die Trockenwiesen sind am schönsten im Mai, bevor die Sommertrockenheit beginnt und die meisten Blumen blühen.

Südlich des Hügels breitet sich ein alter Haselwald aus, in dem eine Reihe seltener Pilze zu finden sind. Ausserdem ist das Gebiet für seine Insektenvielfalt bekannt, vor allem für seine Schmetterlinge.